Großrosseln

Geschichte

In einer Urkunde aus dem Jahre 1290 wird „Rosseln“ im Zusammenhang mit der Schenkung des Patronatsrechtes einer Kapelle über die Kirche von „Rosseln“ erstmals erwähnt. Dies berechtigt zu der Annahme, dass Großrosseln schon 1290 eine größere Siedlung war. Schon früh fassten die Saarbrücker Grafen im Warndtwald , einem alten Königsgut, Fuß und stießen hier mit den Herren von Zweibrücken und Lothringen zusammen. Es kam immer wieder zu Kompetenzstreitigkeiten und Grenzzwischenfällen infolge unklarer Besitzverhältnisse. Gemeinschaftlicher Besitz der Grafen von Saarbrücken, von Lothringen, von Rixingen und Forbach sowie eines Blick von Lichtenberg wurde Großrosseln 1477. Die Vielherrschaft über das Dorf endete 1670, als der letzte kriechingische Anteil durch Vergleich an die Grafen von Saarbrücken überging.

In der zweiten Hälfte des 30-jährigen Krieges, etwa von 1634 bis 1648, hatte Großrosseln sehr zu leiden. Das Dorf wurde 1637 zerstört und die überlebenden zogen weg. Erst 1696 kamen Einwanderer aus Tirol nach Großrosseln. In der Folgezeit wuchs der Ort wieder rasch an. Die französische Revolution 1789 hinterließ auch hier ihre Spuren; Großrosseln kam unter die Herrschaft der 1. Französischen Republik und 1798 wurde die Marie-Verfassung eingeführt.

Ein armes Bauerndorf blieb der Ort jedoch weiterhin, bis 1847/48 auf Kleinrossler Bann erste erfolgreiche Bohrungen nach Steinkohlen durchgeführt wurden.

Die Industrie brachte Großrosseln das Ende seiner wirtschaftlichen Not. 1900 besaßen 78 Prozent aller Familien ein Haus. 1907 bekam der Ort eine direkte Verbindung durch die neugebaute Eisenbahnlinie nach Saarbrücken, wodurch der wirtschaftliche Aufschwung erhalten blieb. Heute hat Großrosseln seinen bäuerlichen Charakter verloren und ist zur Wohn- und Industriearbeitergemeinde geworden. Landwirtschaft wird kaum noch betrieben.

Seit 1966 besteht mit der französischen Nachbargemeinde Petite-Rosselle eine Partnerschaft.

Foto: Großrosseln