Was ist LEADER?

Leader ist die Abkürzung des französischen „Liaison entre actions de développement de l’économie rurale“ und wird übersetzt mit „Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung des ländlichen Raums“. Leader ist ein methodischer Ansatz der Regionalentwicklung, der es lokalen Akteuren ermöglicht, regionale Prozesse mit zu gestalten. So kann das Potential einer Region viel besser genutzt werden und erheblich zur Entwicklung der Region beitragen. Zentral in Leader sind die sogenannten Lokalen Aktionsgruppen (LAGn).

Inszenierung des Premiumwanderweges Warndt-Wald-Weg

Um die Verbesserungsvorschläge zur Aufwertung des Warndt-Wald-Weges umzusetzen, wurde in Gesprächen mit dem Regionalverband Saarbrücken, den Wegescouts und der Verwaltung entschieden, folgende Vorschläge umzusetzen:

1.)          Waldschaukel (Grenzschaukel)

2.)          Metallfigur

3.)          3 Sinnenbänke, 1 Garnitur und 5 Bänke

4.)          8 Infotafeln inklusive Übersetzung.

Im Jahr 2019 hat die Gemeinde Großrosseln einen LEADER-Projektantrag zur Förderung der Aufwertung des Premiumwanderwegs Warndt-Wald-Weg bei der LAG Warndt-Saargau e.V. eingereicht, der als „förderfähigen und förderwürdigen“ Beitrag zur Lokalen Entwicklungsstrategie Warndt-Saargau vom Entscheidungsgremium bewertet wurde.

Am 25.02.2021 wurde die „Grenzschaukel“ geliefert und aufgebaut, nachdem der Bauhof die ausgesuchte Stelle vorbereitet und begradigt hatte. Die Schaukel steht in Deutschland direkt an der Grenze zu Frankreich und bietet einen schönen Blick nach Freyming-Merlebach. Man kann sozusagen von Deutschland nach Frankreich schaukeln

Die Metallfigur wurde am 26.03.2021 geliefert und vom Bauhof zeitnah am Premiumwanderweg aufgestellt und befestigt.

Die Bänke, Sinnebänke und die Picknickgarnitur wurden vom Bauhof in Rehlingen-Siersburg abgeholt und auf dem Bauhofgelände gelagert. Die Standorte wurden in einem gemeinsamen Termin mit Bauhof, Wegescouts und SaarForst festgelegt und dann wurden die Möbel vom Bauhof aufgestellt.

Für die Infotafeln wurden mit Hilfe von Historikern und Fachleuten Texte gefertigt und entsprechend in französisch und englisch übersetzt.  Im nächsten Schritt wurden die Layouts gefertigt. Vorerst wurden die Standorte grob festgelegt und dann am 10.11.2021 mit dem Revierförster des SaarForst Landesbetriebes endgültig vor den Örtlichkeiten im Detail abgestimmt. Dann wurden die Tafeln hergestellt und am 30.11.2021 montiert.

Am 06.12.2021 hat Herr Jarmuschewski vom Deutschen Wanderinstitut die Rezertifizierung  durchgeführt und den Warndt-Wald-Weg neu bewerten.

Das Projekt ist nun mit Erfolg abgeschlossen und der Warndt-Wald-Weg wird für weitere 3 Jahre zum Premiumwanderweg zertifiziert.

Ortsgestaltung durch Bürgerwerkstätten

Die Gestaltungsmaßnahmen werden von Bürgerinnen und Bürger der jeweiligen Ortschaften gemeinsam, mit Hilfe des Bauhofes, der Gemeindeverwaltung sowie anderen zuständigen Stellen innerhalb der Kommune, umgesetzt. Auch ansässiges Gewerbe und Künstler/innen aus dem Ort oder Region sind involviert.

So fand der Projektstart an der Eisenbahnbrücke in der Emmersweilerstraße statt. Dort entstand in kürzester Zeit ein sehr farbintensives Graffiti.

Mit dem Warndt-Logo am Ortseingang soll zum einen der Regional-geografischer Bezug und zum andern die historisch gewachsene Verbundenheit zum „Warndt“ vermittelt werden. In dem Logo sind alle regionalen Elemente des Warndts in einem Symbol vereint.

Bei der Ortsausgangsgestaltung wird die Individualität des Ortsteils hervorgehoben, in dem mit Angabe des Ortsnamens „Rossle“, der in der Schriftform der örtlichen Dialektversion erscheint und der entsprechenden Ortswappen des Ortsteiles, und über die Grenzen hinweg, das Wappen des französischen Partnerschaftsortes.

Restaurierung und Inwertsetzung der historischen Grabstätten auf dem Friedhof in St. Nikolaus

Neben den noch zahlreich vorhandenen und geschützten Grenzsteinen entlang der Regionalgrenzen sind die wenigen alten Grabsteine auf den Friedhöfen der Warndtgemeinden die letzten Zeitzeugen einer bewegten Vergangenheit, die ihrer kunst- und siedlungsgeschichtlichen Bedeutung wegen erhalten bleiben sollten.

Sieben solcher Grabdenkmale haben sich auf dem um 1900 angelegten Dorffriedhof von St. Nikolaus erhalten. Auf ihren Inschrifttafeln finden sich die Namen von Nachkommen der Wiederbesiedler der nach dem 30-jährigen Krieg verlassenen Warndtdörfer. Es waren katholische Familien aus dem nahen Lothringen, die sich ohne fürstliche Genehmigung in der damals lutherischen Grafschaft Saarbrücken ansiedelten. Zwei Weltkriege haben die Steine überdauert, die im Stil des Historismus von lothringischen Steinmetzen erstellt wurden.

Sie zu erhalten und als Denkmäler umzufunktionieren, war das Ziel dieses Projektes. Die historischen Gräber wurden bereits 2008 abgebaut und bei der Gemeinde Großrosseln eingelagert. Am 08.05.2012 wurde dann von der Gemeinde Großrosseln und der Interessengemeinschaft St. Nikolaus ein LEADER-Antrag gestellt. Der Zuwendungsbescheid erging am 18.07.2012. Mit beginn der Planungen wurden Angebote eingeholt und der Standort mit den Vertretern der Gemeinde Großrosseln und der IGS festgelegt. Der Bauhof der Gemeinde Großrosseln beteiligte sich an den Arbeiten durch das Auskoffern der Fläche und dem Einbau von Schotter, während die Restaurierung der Gräber durch die Firma Natursteine Herz große Fortschritte machte. Nach Abschluss der Grabsanierung konnten diese an der hergerichteten Stelle auf dem Friedhof St. Nikolaus aufgestellt werden und die ehrenamtlichen Helfer der IGS konnten sich per unbaren Eigenleistungen um das anlegen der Fläche kümmern. Zum Abschluss der Maßnahme erstellte die Schreinerei Bauer eine Infotafel auf der man die historischen Hintergründe der Anlage nachlesen kann. Die Einweihung der Anlage konnte schließlich am 18.07.2014 im Rahmen einer kleinen Einweihungsfeier stattfinden.

Neugestaltung des Schulhofes der Grundschule St. Nikolaus

Durch die Umgestaltung des Außengeländes der Grundschule St. Nikolaus wurde der Schulhof zu einem natürlichen und erlebnisreichen Multifunktionsraum verwandelt. Die Kinder werden dadurch angeregt, mit abwechslungsreichen Bewegungen in den Pausen und Nachmittagsstunden ihre motorischen Fähigkeiten zu schulen. Ebenso bietet die Neugestaltung die Möglichkeit, das Außengelände der Schule für Veranstaltungen wie z.B. die Ferienbetreuung und andere gemeinnützige Zwecke zu nutzen.

So wurde ein dörflicher Treffpunkt für Familien und Jugendliche geschaffen sowie eine Steigerung der Attraktivität der St. Nikolauser Grundschule.